Die Geburt einer
Weihnachtskrippe
Neben den lebensgroßen Statuen und den imposanten Bildhauerarbeiten für Kirchen, waren es auch immer die feinen, detailiert geschnitzten Krippenfiguren, die die Oberammergauer seit Jahrhunderten begeistern. Auch unserer Familie liegt diese Tradition bayerischen Kunsthandwerks besonders am Herzen. Das ist unsere Geschichte dazu:
Alles begann mit dem Wunsch von Albl Josef, eine eigene Weihnachtskrippe zu entwerfen. Als Inspirationsquelle diente ihm das Werk der „Anbetung der Hirten“ vom berühmten Barockmaler Gerrit van Honthorst. Wie im Gemälde ist das zentrale Element der neu geschaffenen ALBL-Krippe die Darstellung Marias mit Christuskind, bei der sie beschützend ein weißes Tuch um das Neugeborene breitet. Die biblische Erzählung rund um die Geburt Jesu Christi bietet mit ihren zahlreichen Protagonisten und Szenen auch einen reichen Fundus aus dem man neue Ideen schöpfen kann. So ergänzte er Jahr für Jahr behutsam die Kollektion um weitere Figuren. Ein wichtiger Leitgedanke für das Schnitzen, sowie auch für das Sammeln von Krippenfiguren ist dabei, jene verschiedenen Passagen der Weihnachtsgeschichte nachzustellen. In der Tradition des Krippenbaus werden dem Hauptgeschehen an der Geburtsstätte Christi stets diverse biblische Szenen zur Seite gestellt. Klassische Motive sind zum Beispiel die Verkündigung an die Hirten, denen ein Engel erschien um ihnen die frohe Botschaft mitzuteilen. Eine weitere bedeutende Figurengruppe sind selbstverständlich die Heiligen Drei Könige, die dem Stern nach Bethlehem folgten. Aber auch die Herbergssuche oder die Flucht nach Ägypten, bis hin zu unterschiedlichen Auszügen aus der Lebens- und Leidensgeschichte Jesu, sind in größeren Krippenbauten häufig dargestellte Nebenszenen.
Richtig zu leben beginnt eine Weihnachtskrippe aber erst mit einem spannenden Arrangement ihrer Figuren. Dabei ist es vor allem von Bedeutung, die Krippenfiguren stets in Bezug zueinander zu stellen. Ausgewogene Abstände erzeugen etwa Ruhe und lassen das Auge alle Details besser erfassen. Dicht gestellte Figuren innerhalb einer Gruppe unterstützen hingegen das Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Als gutes Beispiel dienen hier die sehr beliebten Engelein, die sich um den Krippenbarren der ALBL-Krippe scharen. Jedes Weihnachtsfest aufs Neue lassen sich aber durch eine andere Aufstellung der Holzfiguren überraschende Szenen zusammensetzen. Jeder findet dabei am besten selbst durch experimentieren eine ganz eigene Herangehensweise und entdeckt somit seine perfekte Komposition im Laufe der Zeit.
Seit 25 Jahren schon, wächst unsere Kollektion der ALBL-Krippe und wird nun von der nächsten Generation gepflegt und weitergedacht. Diese Idee hinter der Weihnachtskrippe ist das was uns auch am meisten daran begeistert: Sie begleitet einen jedes Weihnachtsfest ein Leben lang, wird liebevoll gehütet und erweitert, bis daraus eine ganz eigene Familientradition wird, die man schließlich an die eigenen Kinder und Enkelkinder weitergeben möchte.
Neben großen Kirchenarbeiten, war das Schnitzen von Krippenfiguren immer eine besondere Leidenschaft der Oberammergauer. Auch Meisterbildhauer Josef Albrecht, bekannt für große Skulpturen und aufwendige Reliefarbeiten fand viel Freude an den kleinen Details einer Weihnachtskrippe.
Das Gemälde “Die Anbetung der Hirten” von Gerrit van Honthorst mit unseren Krippenfiguren nachgestellt. Das Design der Albl-Krippe ist maßgeblich vom Werk des berühmten Barockmalers inspiriert.
In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. (…) Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.
Lukas 2, 1-5
Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
Lukas 2, 6-7
In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
Lukas 2, 8
Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.
Lukas 2, 9-12
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Matthäus 2, 1-2
(…) Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.”
Matthäus 2, 9-11
Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten. Dort blieb er bis zum Tod des Herodes.
Matthäus 2, 13-15